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Den Energieverbrauch im gewerblichen Immobilienbestand senken

Eine zentrale Herausforderung der Energiewende

Der Dienstleistungssektor macht 17 % des nationalen Energieverbrauchs aus. Im Gebäudebereich betrifft dies fast 1 Milliarde m², darunter 280 Millionen m², die von kommunalen Einrichtungen genutzt werden. Die Reduzierung des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen in diesem Sektor ist daher sowohl aus ökologischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht von großer Bedeutung, insbesondere angesichts der verschärften Bedingungen auf dem Energiemarkt.

Gebäude und Energieverbräuche im Dienstleistungssektor: Worum geht es?

Die Branchen des Dienstleistungssektors sind vielfältig und umfassen ein breites Spektrum an Gebäudetypen: Cafés, Hotels, Restaurants, Gesundheitswesen, Bildungseinrichtungen, Sport-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen, öffentliche Einrichtungen, Büros und Verwaltungen, Einzelhandel sowie Logistikzentren.

Trotz dieser Vielfalt verfolgen Unternehmen und Kommunen ein gemeinsames Ziel: Ihren Energieverbrauch zu senken, um die Umweltbelastung ihrer Gebäude zu reduzieren und die Energiekosten zu minimieren.

Obwohl der Energieverbrauch je nach Art der Tätigkeit unterschiedlich verteilt ist, lassen sich dennoch durchschnittliche Verbrauchsmuster nach Energienutzung im Dienstleistungssektor feststellen, wie die folgende Darstellung zeigt.

Endenergieverbrauch des Dienstleistungssektors nach Nutzungsbereichen im Jahr 2019

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Es zeigt sich, dass Heizung der Hauptverbrauchsbereich im Endenergieverbrauch des Dienstleistungssektors ist. Während der Anteil der Heizung in den letzten Jahren tendenziell zurückgeht, steigt der Anteil der Klimaanlagen. Beleuchtung und die Nutzung von IT-Geräten erklären teilweise die Bedeutung des Bereichs „spezifischer Stromverbrauch“.

Dabei macht der Stromverbrauch etwas mehr als die Hälfte des gesamten Energie-Mixes im Dienstleistungssektor aus.

Was die zeitliche Entwicklung betrifft, so lag der tatsächliche Energieverbrauch des Dienstleistungssektors im Jahr 2019 bei 22,4 Millionen Tonnen Öläquivalent (Mtoe), was einem Rückgang von 1,2 % gegenüber 2018 entspricht.

Dies stellt zwar einen Rückgang dar, bleibt jedoch weit hinter der notwendigen Reduktion zurück, die der Dienstleistungssektor künftig erreichen muss. Entsprechende gesetzliche Regelungen wurden eingeführt, um diese Entwicklung zu beschleunigen und den Verbrauch bis 2050 deutlich zu senken.

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Vom Energieaudit zum Gebäudeenergiegesetz: Die Regulierung entwickelt sich weiter

Das gesetzliche Energieaudit als Sprungbrett

Im Jahr 2013 trat das Gesetz Nr. 2013-619 über verpflichtende Energieaudits im Rahmen einer europäischen Richtlinie zur Energieeffizienz in Kraft.

Das Energiewirtschaftsgesetz schreibt vor, dass große Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern und/oder einem jährlichen Nettoumsatz von über 50 Millionen Euro ein Energieaudit durchführen müssen, um eine Strategie zur Steigerung der Energieeffizienz ihrer Aktivitäten zu entwickeln.

Dieses Audit muss alle vier Jahre erneuert werden und den Anforderungen der Normen NF EN 16247 entsprechen, wobei mindestens 80 % der Energiekosten abgedeckt sein müssen. Unternehmen, die nach ISO 50001 zertifiziert sind, sind von der Auditpflicht befreit.

Zur Erfüllung dieser neuen Regelung im Dienstleistungssektor wurde eine digitale Plattform eingerichtet, auf der alle durchgeführten Energieaudits gesammelt werden.

Obwohl das Audit dazu beiträgt, Energieeinsparpotenziale zu identifizieren und das Bewusstsein für Energieeffizienz im Dienstleistungssektor zu schärfen, gibt es keine gesetzliche Verpflichtung für die betroffenen Unternehmen, die im Audit gemachten Empfehlungen umzusetzen.

 

Das GEG zur Beschleunigung der Maßnahmenumsetzung

Das neue sogenannte Tertiärdekret trat 2019 in Kraft und konkretisiert die Anwendungsbestimmungen des Gesetzes Elan. Zum ersten Mal verpflichtet es Eigentümer und Mieter von gewerblichen Gebäuden, den Energieverbrauch ihrer Gebäude schrittweise zu senken: Um 40 % bis 2030, 50 % bis 2040 und 60 % bis 2050, jeweils im Vergleich zu einem Referenzjahr zwischen 2010 und 2019.

Mittlerweile unter dem Namen „Eco-Energie-Tertiaire-System“ bekannt, sieht diese Regelung die Erfassung des Energieverbrauchs auf der Plattform OPERAT vor. Betroffene Unternehmen müssen dort ihre Verbrauchsdaten jedes Jahr bis zum 30. September melden.

Zur Erreichung der Ziele des Tertiärdekrets können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, von der Sensibilisierung der Gebäudenutzer bis hin zu umfassenden energetischen Sanierungsarbeiten.

Welchen Herausforderungen stehen Akteuren des Dienstleistungssektors bei der Verbesserung ihrer Energieeffizienz gegenüber?

Die identifizierten Hemmnisse lassen sich in zwei Kategorien einteilen: Ein Mangel an personellen Ressourcen (Fachkompetenzen) im Bereich Energieeffizienz und ein Mangel an finanziellen Mitteln.

Was den Mangel an personellen Ressourcen betrifft, so ist das Energiemanagement ein relativ junges Berufsfeld, das in immer mehr Unternehmen an Bedeutung gewinnt. Die Rolle des Energiemanagers ist entscheidend, da ohne die entsprechenden technischen Fähigkeiten die Priorisierung und Nachverfolgung von Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz nur schwer umzusetzen sind.

Bezüglich des Mangels an finanziellen Mitteln besteht die Hauptproblematik im langen Zeitraum bis zur Amortisation der Investitionen. Viele Unternehmen und Kommunen fühlen sich möglicherweise durch die hohen Kosten der notwendigen Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs abgeschreckt.

Daher ist es entscheidend, auf eine solide Energiestrategie zu setzen, um einen langfristigen und stimmigen Investitionsplan zu entwickeln.

Eine Herausforderung für die flächendeckende Umsetzung von Energieeinsparungen im Dienstleistungssektor

Die erwartete Beschleunigung der Reduktion des Energieverbrauchs in Gebäuden des Dienstleistungssektors erfordert insbesondere die Einführung neuer Methoden und innovativer Lösungen, um das Energiemanagement in größerem Maßstab sicherzustellen.

Es gibt mehrere Hebel, um dieses Ziel zu erreichen

Den Einsatz einer Energie-Management-Plattform nutzen

Zunächst ermöglicht der Einsatz einer Energie-Management-Plattform die Vereinfachung der Energieüberwachung auf Ebene eines gesamten Immobilienportfolios. Solche Plattformen zentralisieren alle Verbrauchsdaten, vergleichen und analysieren sie, um Potenziale für Energieeinsparungen zu identifizieren.

Zur genaueren Überwachung des thermischen Komforts, der Luftqualität oder einer detaillierteren Aufschlüsselung der Energieverbräuche können zudem IoT-Sensoren installiert werden. Diese erfassen die relevanten Daten und übertragen sie direkt an die Energie-Management-Plattform.

Energiemanager zur Überwachung der Leistung und Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen

Um ein effizientes Energiemanagement in Gebäuden des Dienstleistungssektors sicherzustellen, wird die Koordination der Maßnahmen durch Energiemanager (oder Energiebeauftragte in Kommunen) empfohlen. Der Energiemanager bringt eine frische, fachkundige Perspektive auf Fragen der Energieeffizienz.

Er kann unter anderem Energieaudits und -diagnosen durchführen, Maßnahmen zur Verbesserung identifizieren sowie deren Umsetzung gemeinsam mit Wartungsdienstleistern überwachen und koordinieren

Die Amortisationszeiten unter Berücksichtigung verfügbarer Fördermittel bewerten

Um einen stimmigen Investitionsplan zu entwickeln, müssen Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs priorisiert werden: der Austausch von Geräten, die Installation neuer Steuerungssysteme wie Gebäudemanagementsysteme (BMS), Bauarbeiten und mehr.

Diese Priorisierung erfolgt nicht nur basierend auf den erwarteten Energieeinsparungen, sondern auch auf den geplanten Amortisationszeiten. Diese sollten im Kontext der verfügbaren Finanzierungsmöglichkeiten bewertet werden. Energieeinsparzertifikate, Zuschüsse und Intracting-Modelle sind nur einige der Instrumente, die Unternehmen und Kommunen dazu motivieren sollen, in eine bessere Energieeffizienz zu investieren.

Schließlich kann der Abschluss eines Energieeffizienzvertrags (Energy Performance Contract, EPC) mit einem oder mehreren Dienstleistern die Zielerreichung unterstützen und gleichzeitig Investitionen besser kontrollierbar machen.

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